Einige Jahre war es her, dass wir das letzte René de Smet und Bayernpokalwochenende erleben durften – 2019 in Memmingen. Umso größer war die Vorfreude der älteren Jahrgänge, aber auch die Nervosität der jüngeren, da sie nicht wirklich einschätzen konnten, was da auf sie zukommt. Um ehrlich zu sein, genau so ging es dem Betreuerteam auch. Die Bedenken, dass dieser ganz besondere Charakter des Turniers unter der langen Pause und der reduzierten Anzahl an Gewichtsklassen (15 statt 20) leiden könnte, stellte sich allerdings sehr schnell als unbegründet dar. Aber fangen wir von vorne an… Bereits am Freitag, den 21.07.23 machte sich der Oberbayernbus auf den langen Weg nach Aschaffenburg. Nach dem Wiegen der Jungs und einem wohlverdienten Abendessen, probten bereits einige Mädels ihre Gesichtsbemahlungen für den nächsten Tag. Am Samstag galt es die Jungs anzufeuern. Ich schaute erstmal ein bisschen verdutzt als die Mädels in der Früh nochmal ganz dringend in den Supermarkt gegenüber der Halle wollten. Als sie dann bewaffnet mit diversen Utensilien wie Metallblumentöpfe und Kochlöffel ankamen, waren sie bereit für den Tag – und wie! Nach den ersten Kämpfen waren auch die neueren Jahrgänge textsicher und so feuerten wir die Jungs bis zum zweiten Platz an. Ganz deutlich muss man hier die Aufholjagd in der letzten Begegnung hervorheben. Der Teamgeist war auf und neben der Matte deutlich zu spüren. An dieser Stelle nochmals Glückwunsch an die Jungs. Nachdem wir Samstagabend das Wiegen erfolgreich hinter uns gebracht haben, ging es zurück ins Hotel. Bei unserer abendlichen Runde durch die Zimmer, zeigte sich aber ein Bild ganz deutlich: Nervosität. Die Mädels waren echt beeindruckt von der Kulisse des Turniers und hatten ein bisschen Bammel vor dem nächsten Tag.
Der Bayernpokal war dieses Jahr von nur 5 Mannschaften besucht. Unsere Gegner waren in folgender Reihenfolge: KG Schwaben-Oberpfalz, Unterfranken, München (mit Fremdstarterin aus Niederbayern) und Mittelfranken. Die Auslosungen brachte uns in der ersten Runde ein Freilos, weshalb wir das Geschehen erstmal gut beobachten konnten. In der ersten Runde gegen die KG legten die U15 gleich fulminant los mit einem 4:1 durch Siege von Zoe Roeder, Leonora Wilde, Paula Schmid und Magdalena Krös. Die U18 legte mit Siegen von Katharina Birgmeier, Marina Kempf und Katharina Müller zum 7:3 nach. Die U21 machte schließlich den Sack zu mit Siegen von Leonie Zeller, Christina Wiedemann, Sonja Zimmerer und Sarah Filgertshofer zum finalen Endstand von 11:4. Der Start war gelungen und die Mädels nahmen Fahrt auf. Gegen Unterfranken startete U15 erneut mit einem 4:1 mit Siegen von Zoe Roeder, Amelie Weibezahl, Magdalena Krös, und Magdalena Riesch. Auch die U18 gab nur einen Punkt ab und konnte durch die Siege von Laura Cerovac, Katharina Birgmeier, Nina Wipiejewski und Katharina Müller mit dem 8:1 bereits den Sack zu machen. Aber die U21 ließ sich nicht lumpen und holte alle uns möglichen Punkte durch Leonie Zeller, Vanessa Löffler, Sonja Zimmerer und Sarah Filgertshofer. Das Schwergewicht ließen wir aus Sicherheitsgründen unbesetzt, was zum grandiosen Endstand von 12:3 führte. Die Mädels waren so richtig in Fahrt gekommen.
Der nächste Gegner war München. In den Jahren zuvor haben wir uns oft durch knappe Entscheidungen die Zähne ausgebissen, auch bedingt durch unnötig hohen Respekt vor den Kaderathleten. München konnte nur 8 der 15 Gewichtsklassen besetzten, was nach einer machbaren Aufgabe aussah, aber auch auf keinen Fall zu Überheblichkeit führen darf. Heute galt es den Mittelweg zu finden und jede Kämpferin einzeln auf ihren Kampf zu fokussieren. Gesagt getan, die U15 legte in gewohnter 4:1 Manier vor (Siege durch Zoe Roeder, Leonora Wilde, Isabelle Schächner und Magdalena Krös). Ganz besonders ist hier Zoe zu erwähnen, die ihren Kampf durch wahnsinnigen Kampfgeist nach mehreren Minuten im Golden Score für sich entscheiden konnte. 4:1 war auch das Stichwort für die U18 (Siege von Laura Cerovac, Kalina Petrov, Sonja Hettich und Nina Wipiejewski) und die U21 (Siege durch Leonie Zeller, Christina Wiedemann, Sonja Zimmerer und Sarah Filgertshofer). Somit kamen wir auch hier auf einen Endstand von 12:3.
Die Spannung stieg, denn nun wartete im „Finale“ das Team aus Mittelfranken auf uns. Noch in den vergangenen Jahren scheiterten wir auch hier immer knapp und oftmals unnötig durch zu zaghaftes Auftreten gegenüber der Kaderathleten aus Altenfurt, Nürnberg und co. Aber dieses Jahr traten die Mädels mit einer Selbstverständlichkeit und einem Selbstbewusstsein auf die Matte, was seinesgleichen suchte. Wie sollte es auch anders sein, ging die U15 mit einem 4:1 in Führung (Siege von Zoe Roeder, Isabelle Schächner, Paula Schmid und Magdalena Riesch). Die U18 tat es der U15 gleich und holte ebenfalls 4 Punkte durch Laura Cerovac, Katharina Birgmeier, Marina Kempf und Katharina Müller. Hervorzuheben an dieser Stelle die beiden Kathis. Kathi Birgmeier zeigte enormen Kampfgeist und holte nach einem sehr langen und intensiven Kampf hochverdient ihren Punkt. Kathi Müller hingegen holte ihre Punkte heute ausnahmslos im Schwergewicht. Sie erklärte sich bereit, sich hochstellen zu lassen, nachdem wir keine Schwergewichtlerin an den Start bringen konnten. Bevor es nun in die U21 ging, stand es 8:2 und der Sieg konnte uns nicht mehr genommen werden. Die Freude war jetzt schon riesig und trotzdem wurden alle Kämpferinnen bis zum Schluss angefeuert. Leider konnte nur noch Leonie Zeller einen Punkt einfahren. Die restlichen Kämpfe gingen an Mittelfranken, das Schwergewicht erneut unbesetzt. Somit hatten wir den Bayernpokal mit einem Endstand von 9:6 gewonnen.
13 Jahre nach unserem letzten Sieg können wir den Pokal erneut mit nach Hause nehmen. Glückszahl 13? Definitiv! Die Party konnte starten und so lagen sich die Mädels in den Armen, machten Fotos mit unseren Pokalen und konnte müde, aber überglücklich die Heimreise antreten.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei den Jungs für die großartige Unterstützung bedanken. Außerdem bei Christian und Katja Grosch, die vor Ort spontan immer mit einer helfenden Hand zur Seite standen. Und mein größter Dank gilt Claudi und Franzi, die mir an diesem Tag und am ganzen Wochenende den Rücken freigehalten haben. So einen Sieg holt man nicht alleine, das war eine grandiose Teamleistung.
Für Oberbayern gingen an den Start:
FU15
-40 kg: Zoe Roeder, Stella Obermeier, Valentina Scheungrab, Julia Gruber
-44 kg: Leonora Wilde
-48 kg: Paula Schmid, Amelie Weibezahl, Isabelle Schächner
-52 kg: Magdalena Krös
+52 kg: Magdalena Riesch, Josefa Wassermann
FU18
-48 kg: Laura Cerovac
-52 kg: Katharina Birgmeier, Kalina Petrov
-57 kg: Marina Kempf, Sonja Hettich
-63 kg: Katharina Müller, Nina Wipiejewski, Hannah Maiß
+63 kg:
FU21
-52 kg: Leonie Zeller
-57 kg: Vanessa Löffler
-63 kg: Christina Wiedemann, Sonja Zimmerer
-70 kg: Sarah Filgertshofer
+70 kg: Lena Maric